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Quo vadis?  - Wohin gehst du?

Sicherlich eine Frage, die sich bereits viele von euch gestellt haben. Wohin gehe ich nach dem Abitur, was will ich studieren, will ich eigentlich überhaupt studieren oder erwarten das nur die Anderen von mir? Ich stellte mir ebenso diese Fragen - ich habe zwar keine Antwort gefunden, jedoch etwas Zeit gewonnen, um über mich selbst, meine eigenen Vorstellungen vom Leben und von der Zukunft nachzudenken. Natürlich sollte man diese Zeit der Selbstfindung nicht nur mit sich selbst verbringen - das wäre auch höchst langweilig. Mein Weg führte mich zu einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Kultur. Viele haben sicherlich schon etwas darüber gehört und haben ein mehr oder minder scharfes Bild dieses Jahres. Daher ein kurzer Überblick vorangestellt: Die Freiwilligendienste gibt es in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen, so unter anderem in Schule, Politik, Ökologie, Denkmalpflege und Kultur. Dieses freiwillige Jahr steht grundsätzlich jedem und jeder offen, der oder die es machen möchte. Für die Herren unter uns hat es noch einen besonderen Anreiz: Wenn sie es mindestens zwölf Monate leisten, wird es als Zivildienstersatz anerkannt. Alle näheren Informationen findet ihr unter www.pro-fsj.de. Nun wieder zu mir - mir war es schlichtweg zu langweilig, einen schnöden Zivildienst als Hausmeister, Essensausfahrer oder bessere Tippse abzuleisten. Ich wollte etwas für mich selbst sinnvolles vollbringen, am Besten etwas, bei dem ich gefordert und gefördert werde und noch möglichst viel erlebe. Nun dies hört sich an wie ein Überraschungsei - aber ich habe etwas gefunden, was genau diese Vorstellungen erfüllt - ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur in Berlin, genauer gesagt in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein (JBS KL). Es würde sicherlich den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn man versuchen würde, möglichst umfassend meine Aufgaben und Tätigkeiten dort zu beschreiben, darum eine kleine Auswahl. Meine Haupttätigkeit in der JBS KL besteht darin, Seminare, meist für GesamtschülerInnen aus Berlin und Brandenburg, vorzubereiten, durchzuführen und auszuwerten. Die Themenpalette reicht dabei von Klassenfindung, Teambildung, Konflikt- und Kommunikationstraining bis hin zu Berufsorientierung und Bewerbungstraining. Ab und an kommen auch SchülerInnenvertretungen oder politisch organisierte und engagierte Jugendliche zu uns, diese nehmen dann natürlich andere Themen in Anspruch. Wer schon mal etwas mit Jugendlichen für Jugendliche organisieren wollte und dann noch das Ziel hatte, dass sie mit etwas mehr Wissen und Verständnis nach Hause fahren, weiß wie vielfältig und abwechslungsreich diese Aufgabe ist. Neben diesen Aufgaben in der JBS KL gibt es noch einige Pflicht- und Wahlpflichtseminare, an denen alle Freiwilligen in Berlin und Brandenburg teilnehmen. Das sind immer die kleinen Höhepunkte im Leben eines Freiwilligen, nicht nur dass mensch viele gute FreundInnen wiedersieht sondern mensch lernt auch viele neue interessante Menschen kennen und hat nebenbei auch noch ein Seminar zu einem meist sehr interessanten Thema. Am Ende eines jeden FSJK steht ein ausführliches Zertifikat, welches sich sicherlich in jeder Bewerbung und jedem Lebenslauf sehr gut macht. Natürlich kann ich auch nicht behaupten, dass es nur schöne Aufgaben gibt - es gibt auch hin und wieder mal die Bitte "Kannst du das bitte für mich kopieren" oder "das müsste noch abgeheftet werden" - aber in Relation gesetzt sind diese verschwindend gering. Und was ich sonst so mache, wenn ich nicht gerade arbeite, dass kann sich jedeR sicherlich sehr gut vorstellen, wenn mensch bedenkt, dass ich von Altenburg nach Berlin gezogen bin. Was ich euch damit versuche zu sagen - es gibt mehr Wege als den geradlinigsten vom Abitur direkt zum Studium - oder für die meisten Herren vom Abitur über Zivi/Bund zum Studium. Es gibt viele weitere Möglichkeiten Erfahrungen zu sammeln, sich zu entfalten, mehr über sich selbst herauszufinden und einfach mal ein Jahr lang wirklich viel zu erleben und komplett mit dem Alltag zu brechen, um es sich anschließend vielleicht wieder bequem auf der eintönigen Schulbank zu machen. Also denkt daran - Wege entstehen dadurch, dass mensch sie geht. Also nehmt diesen Artikel als einen Wegweiser. Manum de tabula, magister adest citius quam putamus. PS: Wie fast überall gibt es auch im FSJ feststehende Fristen, wenn ihr also mit dem Gedanken spielt ein FSJ abzuleisten solltet ihr euch am Besten gleich im Internet erkundigen, damit die Bewerbungsfristen nicht ungenutzt an euch vorbeirauschen.



Im Gleichschritt - MARSCH

Montagmorgen 04:30 Uhr in der Kyffhäuser Kaserne Bad Frankenhausen. Vom Flur her ertönt der Ruf des UvD (Unteroffizier vom Dienst): "Erster Zug, AAAAAAAUFSTEEEEEEEH'N". Nur wenige Augenblicke bleiben, um den Schlaf aus dem Gesicht zu bekommen und auf dem Flur anzutreten. Was folgt ist die allgemeine Körperpflege und das Frühstück bevor die Rekruten des I. Zuges der 6. Kompanie Logistikbataillon 131 mit ihrem Dienst beginnen. Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, dreht sich im folgenden Artikel alles ums Thema Grundwehrdienst. Zu diesem kann jeder junge Mann, deutscher Staatsbürgerschaft, ab dem Alter von 18 Jahren herangezogen werden, sofern er bei der Musterung für tauglich befunden wurde. Für die meisten beschränkt sich dieser Dienst auf die Dauer von 9 Monaten, doch andere entscheiden sich als freiwillig Wehrdienstleistende bis zu 23 Monate oder als Soldaten auf Zeit (SAZ) bis zu 17 Jahre Dienst an der Waffe zu leisten. Dabei ist es möglich, während seiner Dienstzeit eine Ausbildung zu absolvieren (als Unteroffiziersanwärter mit 8 Jahren Dienstzeit), den Meister in seinem Beruf zu erlangen (als Feldwebelanwärter mit 12 Jahren Dienstzeit) oder gar zu studieren (als Offiziersanwärter mit 15-17 Jahren Dienstzeit). Doch wer sich für diese Laufbahnen interessiert sollte sich selbst unter mil.bundeswehr-karriere.de informieren. Wer jedoch jetzt glaubt, Grundwehrdienstleistende würden bei der Bundeswehr nichts lernen hat weit gefehlt. Während der 3 monatigen Allgemeinen Grundausbildung (Aga), die jeder Soldat absolvieren muss, stehen sowohl theoretische als auch praktische Ausbildungen auf dem Plan. Dazu gehört neben der Waffenausbildung sowie einer umfangreichen Ausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst auch die Aufklärung über die rechtlichen Grundlagen der Bundeswehr sowie die rechtliche Stellung des Soldaten. Wesentlich interessanter gestaltet sich dagegen die praktische Ausbildung, welche mit dem Formaldienst beginnt, in dem der Soldat lernt, in Formationen zu marschieren, und ihren Höhepunkt in mehrtägigen Übungen auf dem Standortübungsplatz findet. Hier ist der Soldat, gemeinsam mit seinen Kameraden, 24 Stunden am Tag der Natur ausgesetzt und lernt, in aber auch mit ihr zu leben. Schwerpunkt liegt jedoch auch hier in der Gefechtsausbildung, was vor allem den Feuerkampf sowie das gefechtsmäßige Verhalten im Gelände beinhaltet. Diese aufregenden Erlebnisse helfen oft, die vorangehenden Strapazen, wie kilometerweite Märsche mit vollem Gepäck durchs Gelände wieder aufzuwiegen. Solche Übungen unterstützen aber nicht nur die militärische Ausbildung, sie helfen auch, sich selbst und seine Kameraden besser kennenzulernen. Neben diesen zahlreichen militärischen Erfahrungen kann man bei der Bundeswehr auch ziemlich viel fürs Leben lernen. Zum Beispiel wie man selbst am Besten mit physischen aber auch mit psychischen Stresssituationen umgeht oder wie gut man selbst auf engstem Raum mit den unterschiedlichsten Charakteren zusammenleben kann. Alles in allem kann ich nur jedem empfehlen die Erfahrung Bundeswehr einmal am eigenen Leib zu machen, auch wenn die ersten drei Monate trotz Menschenführung 2000 (das neue Ausbildungskonzept der Bundeswehr) alles andere als einfach sind. Und wer weiß, vielleicht gefällt es einem ja so gut, dass der eine oder andere sogar seine berufliche Laufbahn bei der Bundeswehr beginnt.

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